Licht und Schatten von Dr.Miranda Alberti
In einem Ort (Topos), Nicht-Ort ( Utopos), der individuellen und kosmischen Seele treffen sich die Malerei, der Gedanke und die Poesie: Dort vereinigen sie sich in einer einzigen fruchtbaren und schöpferischen Umarmung. Es ist eine tiefe Ahnung, die aus einer fernen Vergangenheit des Geistes aufsteigt und mit mehr mühsam nach Worten ringt .? Eine Ahnung, die Worte scheut und nach Stille strebt. Denn Worte verraten. Sie haben jene ursprüngliche, liebevolle Umarmung verraten, sie haben die malerische Kraft und Größe der Dichtkunst im Stich gelassen und sind verarmt im Laufe der Zeit im Laufe der von logischem und mathematischen Verstand geprägten Erörterungen. Plato, Vater und Sohn unsere Philosophie. Plato, der Schriften misstraute, der das unzuverlässige wesen der prosaischen Sprache fürchtete. Plato, mit seinen unsterblichen Dialogen hat den Gedanken dieser sterblichen Verbindung ausgeliefert. Nie war ein Vater, nie ein Sohn ein größerer Verräter. War der Verrat unvermeidlich? Antworte, wer kann oder mag. Soll doch der Professor antworten, der sich von Worten nährt, den roten Faden des schöpferischen Gedankens jedoch vollkommen verloren hat. Den des poetischen Gedankens, den des malerischen Gedankens auch. Auf der Suche nach diesen Urquelle habe ich großzügige Reisebegleiter gefunden, dir mir den Weg gezeigt haben. Cristina hat diesen Ursprung der Seele mit außergewöhnlicher Einfühlung erspürt und gemalt, damit alle ihn erkennen können. Gefangen ist jener Gedanke, der an lieblosen texten in einer prosaischen Sprache klebt. Fern von dessen Wesenskern lässt das Auge des Verstandes seinen Blick von der Vorläufigkeit einer Gegenwart, die ihm sinnlos erscheint, verfinstern. Der schwarze Umhang des Pessimismus lähmt ihn und verwehrt ihm jenen Flug, nach dem er strebt. Frei ist der Gedanke, wenn er sich in das tiefe Blau des Urtraums versenkt, aus dem er geboren wurde. Der Anfang ist seine Freiheit. Der Schatten und das Licht, die seine Pupille Durchqueren sind sein Anfang. Jener Schatten und jenes Licht, die das Wesen der Malerei begründen.
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